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Es gibt einen Lebensbereich, der die Kunst von Young-Ja Bang-Cho stark beeinflusst:

Sie arbeitet seit 14 Jahren in einer Palliativ-Station, begleitet Sterbende.
“Ich komme mir manchmal vor wie ein Gefäß. Ich muss geben, geben geben, wenn ich heimkomme, bin ich leer.. Nein, ich bin auch übervoll,nämlich von den Geschichten und Schicksalender Patienten, denen ich zuhöre.”

Kommt Young-Ja Bang-Cho nach Hause, wird sie kreativ, um die ihr übertragenen Gefühle zu verarbeiten.

Eine Geschichte von dem Erlebten auf der Palliativ Station entsteht auf der Leinwand.
Handgeschöpftes Maulbeerbastpapier und Farbe erzählen von den Patienten.
Dabei kann ein Gefäß auf der Leinwand entstehen.

In das Gefäß gibt sie alle Gefühle, die sie bei den Patienten erlebte.
Sie werden quasi hineingeschüttet um ihre Seele zu entleeren und zu entlasten.
Auch Buchstaben fallen hinein und verdichten sich zu Worten, zu Sätzen,
zu Gedichten…
Zu einem späteren Zeitpunkt spürt Young-Ja vielleicht, dass sich in ihr,
oder bei Patienten, seelisch etwas verändert hat, dass eine Wandlung geschah.

Der Drang entsteht, dies auch im Äußeren zu tun.
Da wird ein schon fertiges Bild mit einer neuen Schicht geschöpftem
Papier und Farbe neu bearbeitet.
Werden und Vergehen dürfen sichtbar werden in ein- und demselben Kunstwerk.

“Nachdem ich alles losgelassen habe, ist der Mond in meinem Herzen”.

von Gudrun Scheller,
Musiktherapeutin und Rhythmikerin

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